Die römisch-katholische, denkmalgeschützte Pfarrkirche St. Sebastian steht in Niedersalwey, einem Ortsteil der Gemeinde Eslohe (Sauerland) im Hochsauerlandkreis von Nordrhein-Westfalen.

Die Kirche gehört zum Pastoralverbund Esloher Land im Dekanat Hochsauerland-Mitte des Erzbistums Paderborn.

Beschreibung

Die Grundsteinlegung für die neue Saalkirche, die die alte zu klein gewordene ersetzen sollte, war am 8. Juli 1956.
Die Einweihung fand am 10. November 1957 statt.

Sie besteht aus einem Langhaus, das mit einem Satteldach bedeckt ist, einem eingezogenen, halbrund geschlossenen Chor im Osten mit der Sakristei an der Südwand und einem Kirchturm an der Nordwestecke des Langhauses, der mit einem flachen Pyramidendach bedeckt ist. Sein oberstes Geschoss beherbergt hinter den als Biforien gestalteten Klangarkaden den Glockenstuhl, in dem drei Gussstahlglocken hängen.

Nach den Richtlinien der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden 1997 im Innenraum des Chors ein Volksaltar, ein Ambo, eine Stele für den Tabernakel und Sedilien aufgestellt. Zur Kirchenausstattung gehört auch ein barockes Altarretabel, das allerdings im 20. Jahrhundert umgestaltet wurde.

    Die Entstehung der St. Sebastian-Kirche

    Als im Jahre 1899 für die Dörfer Niedersalwey und Obersalwey des Kirchspiels Eslohe ein eigener Gottesdienst eingerichtet und 1901 aus jenen Dörfern die Kirchengemeinde Salwey gebildet wurde, konnte die neue Gemeinde die mittelalterliche Dorfkapelle in Niedersalwey benutzen. Dieser edle, würdig-schlichte Raum ist für eine alte Dorfkapelle erstaunlich groß, jedoch den Bedürfnissen, die man an eine Pfarrkirche stellt, nicht gewachsen. Das zeigte sich gleich bei der Errichtung der Kirchengemeinde Salwey.

    Um Platz zu schaffen für einen Altar mit Tabernakel, für Kanzel und Kommunionbank, beseitigte man die aus drei Altären bestehende Barockeinrichtung. Die Unterbringung von Beichtstuhl und Taufstein blieb darüber hinaus unbefriedigend, um nicht zu sagen unwürdig. Trotz Einbau einer Empore stand kein ausreichender Platz für die Kirchenbesucher zur Verfügung.

    Obwohl die Gemeinde bei der Errichtung der Vikariestelle, bei der Ausstattung des Gotteshauses und des Gottesdienstes sowie beim Bau des Vikariehauses beispielhaft große Opfer gebracht hatte, reifte schon vor dem Ersten Weltkrieg der Gedanke an einen Kirchenbau heran. Kurz nach Beendigung des Krieges schien er schon einmal greifbare Gestalt anzunehmen, doch zerschlug die Geldentwertung alle Pläne.

    Sie ruhten dann lange Zeit…

    Wiederaufnahme des Bauvorhabens

    1937 griff die erzbischöfliche Behörde auf Betreiben des tatkräftigen Pfarrvikars Günnewich das Bauvorhaben wieder auf. Vor einem Neubau schreckte man zunächst zurück. Für eine Erweiterung der alten Kirche wurden mehrere Probeentwürfe angefertigt, die eigentlich schon einen befriedigenden Anbau als undurchführbar erwiesen. Allerdings wurde die Konsequenz noch nicht klar gezogen, da die Kriegsvorbereitungen und der Ausbruch des Krieges die Pläne vereitelten. Sobald nach dem Krieg solide Geldverhältnisse wiederhergestellt waren, drängte die Notwendigkeit, Abhilfe der Raumnot zu schaffen, die Frage des Kirchenbaus erneut zu stellen.

    Die Mission von 1949 weckte Begeisterung für das alte Projekt, die seitdem nicht mehr erloschen ist. Trotzdem konnte der Kirchenbau erst Fortschritte machen, als einige Grundbesitzer durch Kauf und Tausch die Möglichkeit schufen, zu einem Baugrundstück zu gelangen, das neben der Vikarie in der Achse des Salweytales gelegen der neuen Kirche eine würdige Stätte bieten konnte.

    Nachdem der Bauplatz gewählt war, gediehen die Vorbereitungen zum Bau trotz mancherlei Schwierigkeiten weiter. Nachdem ein Entwurf die Genehmigung des erzbischöflichen Generalvikariats und der staatlichen Behörden erlangt hatte, wurde nach Ostern mit den Bauarbeiten begonnen. Die Erdarbeiten übernahmen die Firma Gebr. Köster, Meschede, und Paul Hoffmann, Niedersalwey, unterstützt von zahlreichen freiwilligen Helfern aus der Gemeinde, die im Hand- und Spanndienst bereits manchen freien Nachmittag dem Kirchenbau gewidmet haben.

    Die Maurerarbeiten wurden durch die Salweyer Baufirmen Johann Hennecke und Johann Rischen ausgeführt.

    Chronik des Kirchenbaus 1956–1957

    1. Mai 1956: Nachdem am 27./28. April die Fundamentgruben begradigt worden waren, bringen Männer aus allen Schichten der Bevölkerung den Aushub aus dem Baugelände. Schon vorher ist von freiwilligen Helfern der Graben für die Wasserleitung gelegt und nach der Anlage der Rohrleitung von den Messdienern zugeworfen worden.

    11. Mai 1956: Beginn der Bauarbeiten an der neuen Kirche. Zunächst werden die Fundamente in Splittbeton hergestellt.

    Abschluss und Weihe

    Am 10. November 1957 erfolgte die feierliche Konsekration der neuen Kirche durch den Erzbischof. Nach der Weihe zog das Allerheiligste in einer Prozession aus der alten Kirche in die neue. Die Feierlichkeiten fanden bei großer Beteiligung der Gemeinde und vieler Gäste aus den Nachbarorten statt. Damit war die St.-Sebastian-Kirche offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

    Chronik des Kirchenbaus 1956–1957

    1. Mai 1956: Nachdem am 27./28. April die Fundamentgruben der neuen Kirche begradigt worden waren, brachten Männer aus allen Schichten der Bevölkerung den Aushub aus dem Baugelände. Schon vorher war von freiwilligen Helfern der Graben für die Wasserleitung gelegt worden, der nach der Anlage der Rohrleitung von den Messdienern zugeworfen wurde.

    11. Mai 1956: Beginn der Bauarbeiten an der neuen Kirche. Zunächst wurden die Fundamente in Splittbeton hergestellt.

    18. Mai 1956: Nachdem die Fundamente hergestellt waren, begann die Ausführung des Mauerwerks an der Kirche, angefangen an der Südwestecke und im Kellerraum unter dem Chor. Bereits seit Wochen hatte Joseph Hennecke die Steine für die Verblendung des Sockels behauen.

    20. Juni 1956: Der Kirchenbau hatte ringsum Bodenhöhe erreicht. Die Unterkellerung unter dem Chor war aufgemauert. Heute wurde die Betondecke unter Chor, unterem Teil des Schiffs und der Sakristei gegossen. Danach wurde der Bau für einige Wochen stillgelegt. Während dieser Pause wurden Ziegelsteine angefahren.

    8. Juli 1956: Maurer führten ein etwa 1,5 Meter hohes Mauerstück rings um den Chor als Umgebung für den Grundstein aus. Nachmittags wurde durch den Pfarrvikar im Chor der neuen Kirche ein Holzkreuz aufgerichtet. Am 8. Juli um 16 Uhr vollzog Dechant Schmidt feierlich die Grundsteinlegung zur neuen Kirche unter Assistenz mehrerer Geistlicher und zahlreicher Gemeindemitglieder.

    20. Juli 1956: Die Maurerarbeiten an der Kirche wurden wieder aufgenommen. Nun waren alle Arbeiter der Firma Hennecke eingesetzt, wodurch die Arbeiten rasch voranschritten, auch wenn sie manchmal durch ungünstiges Wetter behindert wurden.

    6. August 1956: Die Schalung und die Eisenkonstruktion der Empore wurde aufgebracht.

    14. August 1956: Die Empore wurde betoniert. Die Maurer zogen die Nordwand hoch, anschließend wurde der Chor bis zur vollen Höhe aufgemauert.

    17. August 1956: Der Triumphbogen am Choreingang wurde geschlossen.

    30. August 1956: Die volle Höhe des Kirchenschiffs war ringsum erreicht. Anschließend wurde der Turm weitergebaut.

    6. September 1956: Zimmerleute der Firmen Schulte-Strotmeyer und Peter Schulte begannen mit den Zimmerarbeiten für den Dachstuhl der neuen Kirche.

    19. September 1956: Beginn des Aufsetzens des Dachgerüstes. Am 22. September war das gesamte Dachgerüst über dem Schiff, dem Turm, der Sakristei und den kleinen Vorbauten fertiggestellt.

    23. September 1956: Ein öffentliches Richtfest wurde begangen. Nach einer feierlichen Andacht wurde der Richtkranz auf den Turm gezogen. Es folgte eine weltliche Feier im Vereinshaus, deren Reinertrag dem Kirchenbau zugutekam.

    5. Oktober 1956: Die Maurerarbeiten am Rohbau der Kirche waren abgeschlossen.

    17. Oktober 1956: Dachdecker begannen, das Kirchendach mit Dachpappe zu versehen; parallel starteten die Vorbereitungen für die Dachrinnen.

    26. November 1956: Ein schwerer Sturm drückte das Baugerüst am Kirchturm gegen den Turm, sodass die Dachrinne leicht beschädigt wurde.

    13. März 1957: Die Arbeiten am Kirchenbau wurden wieder aufgenommen. Heute begannen die Stukkateure mit dem Rabitzgewölbe.

    8. April 1957: Die Maurer begannen mit dem Innenputz der neuen Kirche.

    14. Mai 1957: Firma Menzebach begann das Kirchendach zu schiefern. Am 18. Mai war die Südseite des Kirchenschiffs eingedeckt, der Turm am 22. Mai.

    3. Juni 1957: Der Turmhahn wurde aufgesetzt und nahm um 18:30 Uhr seinen Platz ein.

    11. Juli 1957: Der Kirchenvorstand besichtigte Geläute und entschied sich für ein Gussstahlgeläut aus drei Glocken in e', g' und a'.

    9. August 1957: Die Kirche stand zum ersten Mal völlig ohne Baugerüst.

    26. Oktober 1957: Die neuen Glocken kamen an und wurden mit den Glocken der alten Kirche begrüßt.

    27. Oktober 1957: Die Konsekration der neuen Glocken wurde feierlich vorgenommen.

    10. November 1957: Die feierliche Konsekration der neuen Kirche erfolgte durch den Erzbischof, begleitet von einer großen Feier mit der ganzen Gemeinde und Gästen aus den Nachbarorten.

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